Nepalesin hilft Nepal
Neben aller fachlichen Unterstützung benötigt die Endoskopie in einem Entwicklungsland auch Geräte und Zubehör. Dieses Verbrauchsmaterial ist so teuer, dass die armen Länder die international gültigen Preise nicht erwirtschaften können und auf Unterstützung angewiesen sind. Durch eine glückliche Kooperation mit der Firma Mediglobe bekommen wir einen großen Anteil dieser Zusatzinstrumente gespendet. Allerdings muss dann der Transport finanziert werden.
Dieses Jahr kam dieses Geld über Spenden im Rahmen einer besonderen Aktion zusammen: Samikshya Chaudhary, eine junge Nepalesin, war in Deutschland eingeladen und lud im Rahmen ihres Aufenthaltes in Pfaffenhofen zusammen mit Dr. Volker Stagge zu einer „Momo-Party“ ein. Hierbei kochte sie typisch nepalesisches Essen, die traditionellen Teigtaschen Momos, für ihre Gäste und erzählte über Nepal und ihr Leben.
Der Erlös des Abends sowie der nachfolgenden Spenden ging an die Gastroenterology Foundation, die hiermit den Transport des schon bereitstehenden Hilfsmateriales finanzieren konnte. Wir danken Samikshya für diesen Einsatz!
Das Ultraschall-Gerät funktioniert und wurde bereits eingesetzt.
Das Team der Abteilung an der Universitäts-Klinik Bishkek ist sehr froh über dieses wichtige Diagnose-Instrument.
Wir danken Fujifilm Schweiz und der Sektion allgemeine Innere Medizin der SGUM für die sehr großzügige Spende.
Unser Mitglied Dr. H. Schwacha trainiert das Team zur Zeit in Bishkek.
Ein Ultraschallgerät der Firma Fujifilm, das wir mit großzügiger Unterstützung der Schweizer Gesellschaft für Ultraschall erwerben konnten, macht sich auf den Weg nach Kirgistan.
Herr Markus Cadorin von Fujifilm Schweiz hat die Einstellungen überprüft, bevor es die große Reise antritt. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Cadorin und sein Team!
https://www.kgma.kg/en/media/news/partnership/sotrudniki-kgma-proshli-stazhirovku-po-erpkhg-v-nepale
Link zum Bericht der Universität Bishkek über das Training der Kollegen in Nepal
Das Foto zeigt ein total glückliches Team im ETC am Dhulikhel Krankenhaus in Nepal.
Dank der sehr großzügigen Unterstützung der Namaste Stiftung un von Erbe Singapur kann die Abteilung nun ein neues und zwei gebrauchte Erbotome ihr Eigen nennen.
Mit ihnen wird Gewebe mit hochfrequentem Wechselstrom z.B. geschnitten oder verödet.
Mittels dieser Geräte werden in der Endoskopie Abt. des Dhulikhel Hospitals jährlich mehr als 1.000 (tausend) lebensrettende Eingriffe (endoskopische Gallenwegs-Operationen) durchgeführt.
Weitere Eindrücke des ERCP Trainings der Kollegen aus Kirgistan am ETC in Nepal.
Ein herzliches Dankeschön an Prof. Gurung!
Diese Hospitation ist ein fantastisches Beispiel für gelungene Aufbauhilfe.
Am 11.8. sind drei Kollegen aus unserem Projekt in Bishkek, Kirgistan, zum Endoskopie-Training im ETC in Dhulikel angekommen, sie bleiben bis zum 6. September.
Von links nach rechts: Dr. Bakyt, Prof Gurung, Dr. Kalys, Dr. Atakulov.
8. Frühjahrsworkshop: Grundlagen der Magen- und Darmspiegelung sowie der abdominellen Sonographie
4. Workshop der Endoskopie-Assistenz Nepal
Am 28. und 29. März 2025 fanden im Dhulikhel Hospital parallel der bereits 8. Basisworkshop für Endoskopie und Sonographie sowie der 4. Workshop der Nepalese Endoskopie Assistant Society, der Fachgesellschaft für Endoskopieassistenten statt. Beide Kurse waren sehr gut besucht, jeweils mit ca. 25 Teilnehmern, überwiegend aus anderen Krankenhäusern aus ganz Nepal. Wie üblich gliederten sich die Workshops in Vorträge, Life-Demonstrationen und praktische Übungen, die nicht nur Wissen, sondern auch Fähigkeiten vermitteln. Daneben war genügend Zeit zum Austausch und zu Diskussionen.
3. Station: St. Joseph´s Hospital Peramiho
Hier war der Höhepunkt der Reise die feierliche Einweihung der neuen Endoskopie-Abteilung. Diese besteht aus 4 Räumen und ist in ein größeres Gebäude integriert, welches auch das neue Emergency department enthält. Beide Einrichtungen wurden sehr feierlich eingeweiht, begleitet von Tänzen, Trommelmusik, Chorgesang und viel Weihwasser und Weihrauch. Auch in Peramiho hielt ich auf Einladung des amtierenden Chefarztes, Herrn Dr. Adeodatus Haule, Vorträge und nahm an Visiten zusammen mit Dr. Amani Kapinga teil. Dieser hatte seine zweijährige Endoskopie-Ausbildung in „unserem“ Training-Centre in Muhimbili absolviert und die Leitung der neuen Endoskopie-Abteilung übernommen. Er nahm dort mit mir zusammen die ersten Gastroskopien vor. Ein Problem war anfänglich die Sedierung der Patienten für die endoskopischen Eingriffe – es war völlig unbekannt und außerhalb des Horizonts, dass die Endoskopeure mit Diazepam und Propofol selbst hantierten. Somit wurde ein Anästhesist (ein älterer, sehr netter Kollege) dazugeholt. Ich freute mich sehr, dass er nach kurzer Zeit sah, dass es eigentlich kein Problem darstellt, die Anästesie/Sedierung den Endoskopikern zu überlassen, wenn diese die Medikamente und deren Gefahren genau kennen.
Mit dem Hospital Board saß ich zusammen, um zu erläutern, was noch dringend benötigt würde – neben Untersuchungsliegen, geeigneten Schränken etc. v.a. eine halbautomatische Endoskop-Waschmaschine, um gleich von Anfang an auf einem ausreichend hohen Hygiene-level zu arbeiten.
Links vorne im Bild ist die neu gebaute Abteilung zu sehen
feierliche Eröffnung
erste Endoskopie in der neuen Abteilung
Bericht über den Arbeits-Aufenthalt von Prof. Markus Menges in Tanzania Oktober/November 2024
1. Station: Endoscopy Training Unit der GF in Muhimbili (Universitätsklinik Dar-es-Salaam)
Ich traf mich in Dar-es-Salaam mit Dr. Pascal Zengo Kashinde, dem wir die Facharzt-WB finanzieren. Er war mir eine große Hilfe im Großstadtdschungel von Dar. Es war ein wenig schwierig, die jetzige Leiterin der Training Unit , Frau Dr. Eva Are, persönlich kennenzulernen, aber es gelang uns. Sie ist voll in den normalen universitären Klinikbetrieb involviert – wir trafen sie bei einer Visite auf der hepatologischen Station an. Die Training Unit läuft sehr gut, wovon ich mich überzeugen konnte – täglich im Durchschnitt 30 (!) Endoskopien des oberen und unteren GI-Traktes. Offensichtlich ist sie inzwischen auch in die gastroenterologisch-hepatologische Uniklinik voll integriert und die früheren Friktionen sind anscheinend überwunden.
2. Station: St. Benedict´s Hospital Ndanda
Der Weggang von Dr. Zengo riss verständlicherweise ein Loch in die Endoskopie-Belegschaft, welches von drei Kollegen /-innen „gestopft“ wird, davon ein Anfänger. Die beiden anderen, Frau Dr. Dayness Ludovick und Dr. Abdul Yasser konnten die Routine-Untersuchungen in aller Regel bewältigen. Es wurde vereinbart, die Endoskopie-Pflegekräfte (2 Männer, 1 Frau als Leitung) zu einem Weiterbildungs-Kurs ins Muhimbili-Hospital nach Dar-es-Salaam zu schicken, was inzwischen auch geschah. In täglichen Vorträgen, hands-on-training in Endoskopie und Ultraschall und Teilnahme an den Visiten konnte ich ein wenig beitragen, das endoskopische und klinische Wissen der Kollegen/-innen zu verbessern. Eine große Hilfe in Sachen Projektbericht für die EKF-Stiftung war mir Dr. Justin Sauter, der von der EKF-Stiftung zur Evaluation des Projektes gesandt worden war. Wir haben uns in Ndanda getroffen und so manche Stunde abends zusammen gesessen, um die Zahlen und Daten zusammenzutragen, die später in den Projektbericht einflossen.
Das gesamte Endoskopie Team in Ndanda
täglicher Vortrag
Endoskopie in Ndanda
Anthony Mmole und Fredrick Kisika, die beiden Endoskopie Pfleger in Ndanda
Prof. Matthias Breidert hat sich bei einem Besuch von den Fortschritten in der Endoskopie-Abteilung überzeugen können.
Einen Bericht der Universität lesen Sie hier:
https://kgma.kg/en/media/news/achievements/professor-mattias-braydert-vnov-posetil-respublikanskiy-diagnostichesko-lechebnyy-tsentr
Das gespendete Zubehör ist sicher angekommen.
Prof. Matthias Breidert mit einem der von der GF gespendeten Geräte und dem Team der Abteilung
Die Ausstattung der Endoskopie-Abteilung in Bishkek hat eine wichtige Erweiterung erhalten.
Mithilfe eines sehr großzügigen Angebots von Olympus Schweiz hat die Gastroenterology Foundation vier Vorführ-Endoskope gekauft. Prof. Matthias Breidert holte sie persönlich bei Olympus ab und brachte sie nach Kirgistan. Dort konnten sie bereits in Betrieb genommen werden.
Das Team freut sich ebenso über eine Lieferung von Endoskopie-Zubehör, das wir mit der großzügen Unterstützung der Firma Endo-Flex nach Bishkek liefern konnten.
Die Endoskope werden bei Olympus abgeholt. Herzlichen Dank an das Olympus Team Schweiz!
Ankunft der Endoskope in der Abteilung
Bereit für die Nutzung!
C Bogen und Untersuchungsliegen
Schritt für Schritt nähert sich das fantastische Team dem Tag, an dem das Röntgengerät in Betrieb genommen werden kann. Hier sehen Sie die aktuellen Eindrücke aus Bishkek:
Ein Baukran musste ausgeliehen werden...
... das Fenster im 5. Stock des neu gebauten Krankenhauses musste herausgebrochen werden...
... um Platz zu machen für das schwere Gerät. Endlich da!
Prof. Hans Allscher besuchte das von der Gastroenterology Foundation mit begründete Traininszentrum in Rabat, Marokko.
Frau Prof. Naima Amrani leitet es seitdem und ist unserem Verein nach wie vor sehr vebunden.
Teilnahmezertifikat des Kurses aus den Jahr 2009 mit Logo der Gastroenterology Foundation...
... und 15 Jahre später.
Das Röntgengerät ist wohlbehalten kurz vor Sylvester in Bishkek eingetroffen! Wir freuen uns darüber sehr.
Wir warten auf die Platzierung im Gebäude und die Inbetriebnahme.
Zum Jahresausklang 2024 grüßt die Nepal Gruppe der Gastroenterology Foundation ihre Spenderinnen und Spender ganz herzlich mit diesem Jahresbericht.
Auch in diesem Jahr konnten wir dem ETC tatkräftig zur Seite stehen.
Damit wir 2025 weiter helfen können, benötigen wir Ihre Mithilfe.
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!
Endlich ist die sehnsüchtig erwartete sehr großzügige Sachspende von Endoskopie-Zubehör unseres Firmen-Mitglieds MediGlobe wohlbehalten im ETC in Dhulikhel angekommen. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, insbesondere das wunderbare Team von MediGlobe und unseren Spediteur TTM.
Vom Kantonspital Olten haben wir eine sehr großzügige Schenkung erhalten: ein Röntgengerät für unsere Partner in Kirgistan.
Die wunderbare Firma Zaugg hat Gerät und Zubehör professionell für den Versand verpackt.
Herzlichen Dank!
Die Endoskopie-Abteilung in Peramiho wurde Ende September fertiggestellt. Wir freuen uns sehr über diesen wichtigen Meilenstein! Die neue Abteilung umfasst 4 Räume. Alle Räume wurden von vorneherein mit einer Spezialbeschichtung zum Fernhalten von Schädlingen versehen und genügen allen hygienischen Anforderungen. Dr. Amani Kapinga ist auf dem Bild zu sehen, er wird die interdisziplinäre Endoskopie leiten. Erst kürzlich konnte er seine Endoskopie-Ausbildung im von der Gastroenterology Foundation e.V. erbauten und eingerichteten Trainingszentrum in Dar-es-Salaam absolvieren.
Eine Außenansicht des Neubaus
Dr. Kapinga in den Räumen des Neubaus...
... und vor dem Neubau
Dr. med Martin Strauch
8.6.1940 – 29.8.2024
Wir trauern um Dr. Martin Strauch.
Martin Strauch wurde in Berlin geboren und ist in Minden in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Nach seinem Studium von 1959-1964 an den Universitäten Freiburg, Köln und Wien und seiner Promotion 1964 an der Universität Düsseldorf war er zunächst als Assistenzarzt am Landeskrankenhaus Langenau und am Krankenhaus Bergisch Glattbach, sowie als wissenschaftlicher Assistent in der Pathologie der Universität Freiburg tätig. 1968-1970 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Aachen, wo er den Aufbau der gerade entstehenden Abteilung für Gastroenterologie erlebte und dann als Teammitglied 1970-1972 an die Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD) wechselte. Von hier ging er als gastroenterologischer Oberarzt zu Prof. Ottenjahn an das Klinikum Neuperlach nach München. 1974 wagte er dann mit seinem Weggefährten Dr. Manfred Henke die Niederlassung. So war er der Erste, der in Süddeutschland eine gastroenterologisch-endoskopische Praxis gründete und begab sich als Pionier aus dem geschützten Umfeld der gastroenterologischen Klinik in die ambulante Medizin der Niederlassung. Die Praxis führte er mit viel Erfolg, Akzeptanz, Fachkompetenz und Wertschätzung bis 2002 und war anschließend noch im MVZ Neubiberg bis 2012 tätig.
Neben seiner Tätigkeit als Pionier im Bereich der Niedergelassenen Gastroenterologen wirkte er in der wissenschaftlichen Medizin mit und war sowohl bei Studien als auch bei der Ausbildung ein aktiver Vorreiter und Mitgestalter. In Anerkennung dieser Arbeit wurde er als erster niedergelassener Gastroenterologe Vorsitzender der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und konnte den DGVS Jahreskongress 1992 zusammen mit Prof. Paumgartner in München ausrichten. Zudem war er von der Gründung 2002 bis 2007 Mitglied im Vorstand des Berufsverbands Gastroenterologie Deutschlands, sowie Mitglied in der DGVS Kommission für Berufsfragen 2001-2012. Für sein aktives Engagement und seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde er schließlich 2000 zum Ehrenmitglied der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten ernannt.
Martin Strauch war jahrelang als Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Gesellschaft für Gastroenterologie in Bayern e.V. tätig und wurde auch hier für sein außerordentliches Engagement zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt. Im Rahmen der Verbesserung der endoskopischen Ausbildung war er 2002 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie-Trainingskurse (Förderverein Gastroenterologie München e.V.) und fungierte hier als 1. Vorsitzender.
Zusätzlich war Dr. Martin Strauch langjähriges Vorstandsmitglied und sehr aktiver Mitwirkender in der Gastro-Liga, weiterhin war er aktiv in die Fortbildungsaktivitäten des Bundes der Deutschen Internisten (BDI) involviert.
Neben diesen beachtlichen Tätigkeiten in den Fachorganisationen war Martin Strauch auch ehrenamtlich aktiv und gründete 1996 zusammen mit Prof. Classen die Gastroenterology Foundation e.V. Auch hier war er über 20 Jahre lang Vorstandsmitglied und Schatzmeister.
Allein die Aufzählung seiner vielen Ämter zeigt auf, mit welcher Leidenschaft Dr. Martin Strauch der Gastroenterologie verbunden war. Immer war er am Puls der Zeit, bei den wissenschaftlichen Kongressen präsent und als Diskutant und Referent geschätzt. Er wurde als außerordentlich nahbar wahrgenommen, begleitete deshalb gerne viele junge Kollegen, brachte ihnen ein aufrichtiges Interesse entgegen und unterstützte ihre endoskopischen Karrieren. Jeder schätzte sein ruhiges und bescheidenes Auftreten, sein außerordentliches Verhandlungsgeschick und seine diplomatischen Fähigkeiten.
Alle kannten ihn und er kannte und achtete alle. Er war immer kollegial und freundschaftlich, konnte aber auch in der Sache kritisch diskutieren und streiten und war immer bereit, für seinen Standpunkt einzustehen. Er hatte einen tief gelebten Gerechtigkeitssinn und einen feinen Humor.
Mit Dr. Martin Strauch verliert die Gastroenterologie in Deutschland ein endoskopisches Urgestein, das viel zur Entwicklung und zur Ausbildung in unserem Fach beigetragen hat.
Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Prof. Dr. Hans-Dieter Allescher und Saskia Hannig
Gastroenterology Foundation e.V.